Montag, 8. August 2016

Der Haui, das Bambi und ich

Es ist nun fast ein Jahr her, dass ich das Rauchen aufgegeben habe. Ich habe fast selbst nicht daran geglaubt, dass ich es durchhalte, aber wie sagt man heutzutage so schön: „Läuft bei mir!“ Oder wie es mein Kumpel „Haui“, ein Mann von Welt.... naja aus der Oberpfalz.... also mehr so Unterwelt, formulieren würde: „Runs by you!“ Auf jeden Fall Grund genug mal wieder was auf das digitale Papier zu bringen.

Als erstes musste ich feststellen, dass es ein echter Irrglaube ist, dass man sich eine Menge Geld spart, wenn man das Rauchen auf gibt. Ich lache jetzt noch. Davon abgesehen, dass einiges von den nicht mehr benötigten Tabakgroschen sich spontan in den „Ich-stopf-alles-in-mich-rein-was-süß-ist-“Taler verwandelt hat, ist der kümmerliche Rest an dem“Gesparten“ für alles was auch nur ansatzweise essbar aussah drauf gegangen. Kontraproduktiv!

So kam es wie es kommen musste, im Januar waren meine geschmeidigen 73 Kilo genau wie die alten Griechen......sie waren Geschichte. Fast 90 Kilo waren nun unvorteilhaft an mir verteilt....alles am Bauch. „Zieh ich Arm und Beine ein, würd ich eine Kugel sein.“ Herzlichen Glückwunsch! Haui würde sagen: „Rolls by you!“

Abhilfe war dank einigen YouTube Videos mit extravaganten Leibesübungen (und heißen Übungsleiterinnen), Amazon und den Wäldern der Unterwelt Oberpfalz schnell gefunden. Um es auf den Punkt zu bringen, ich habe den „Ich-stopf-alles-in-mich-rein-was-süß-ist-“Taler in Amazon-Heller umgewandelt. Nun bin ich stolzer Besitzer eines Steppers, eines Bauchtrainers, ein paar neuer Laufschuhe und eines Bluetooth-Kopfhörers.

Der Vorteil von Stepper und Bauchtrainer liegen klar auf der Hand, man muss das Haus nicht verlassen und ist somit Wetter unabhängig. Der Nachteil, ihr werdet es nicht glauben, die Teile funktionieren nur, wenn man sie auch benutzt. Verdammt! Was für ein Stress. Nach ca. drei Monaten waren meine 73 Kilo wie Rocky Balboa, sie waren zurück. Haui sagte diesmal nichts in die Richtung wie sonst, er glaubt mir bis heute nicht, dass ich den Stepper benutzte. Pffff Oberpfälzer!

Mit dem Joggen habe ich vor ca. drei Wochen wieder begonnen, meist am Morgen, denn früh um halb sechs auf einem "Trimm dich Pfad" durch den Wald zu laufen hat einige Vorteile:

1) Es ist dort angenehm kühl
2) Die Stechmücken sind noch in den Schlafzimmern der Umgebung unterwegs
3) Keine anderen Jogger im Wald, die evtl. einen Notarzt rufen, wenn sie mein Gesicht beim laufen sehen.

Allerdings finde ich es nicht gerade nett, wenn Rehe mich mit einem sehr mitleidigem Blick ansehen wenn ich laufe. Sie halten es ja noch nicht mal für nötig wegzurennen wenn ich vorbei flitze. Sie könnten wenigstens so tun als ob sie Angst hätten und mich als Raubtier anerkennen. Verdammte Viecher, noch nicht mal ein böser Blick bringt sie zur Flucht. Ich kann Haui schon von weitem hören: „Runs not by you!“ Ich hasse Bambi..... und Haui!“




Freitag, 17. Juni 2016

Vampire, BHs und ich

Da es mittlerweile schon sechs Monate her ist, dass ich was neues geschrieben habe, habe ich mich dazu entschlossen dies jetzt einfach mal wieder zu tun. Ich habe zwar keine Ahnung was ich schreiben soll, aber hey, das ist doch heutzutage eh nicht mehr wichtig. Inhalte sind wohl völlig überbewertet.

Der eigentlicher Auslöser der mich dazu bewegt hat mal wieder etwas zu tippen, ist, dass ich mich selbst über mich, also über mein Frühstück das ich in den letzten 30 Minuten zu mir nahm, gewundert habe. Es bestand aus drei Gängen.

Erster Gang: 1 Erdbeerjoghurt
Zweiter Gang: 1 Packung Reiswaffeln
Dritter Gang: 1 Glas Gurken.....nein, ich bin nicht schwanger!

Seit ich vor 9 Monaten das Rauchen aufgegeben habe, hat mein Essverhalten seltsame Züge angenommen. Auch sonst habe ich einige, für mich sehr seltsame Angewohnheiten entwickelt.

Ich gehe tatsächlich shoppen und damit ist nicht der Frühschoppen gemeint, sondern tatsächlich das Einkaufen. Ging ich früher so einkaufen als würde ich einen Blitzkrieg führen, ertappe ich mich jetzt hin und wieder mal dabei, wie ich in Gedanken versunken durch die Supermärkte schlendere und plötzlich im Gang mit den Backformen völlig verwirrt denke: „Was zur Hölle mache ich jetzt hier?“

Sogar große Klamottenläden sind nicht mehr sicher vor mir, selbst wenn sie in den Innenstädten liegen oder sogar in Fußgängerzonen. Fußgängerzonen......noch vor zwei Jahren wäre ich beim Betreten einer solchen in Flammen aufgegangen, wie ein Vampir im Sonnenlicht. Ok, heute brennen Vampire nicht mehr, sie glitzern im Sonnenlicht. Was für mich genauso schlimm klingt. Wenn das so weitergeht, sind in zehn Jahren alle Vampire Verwaltungsfachangestellte, die Tomaten-Karotten-Smoothies schlürfen und in ihrer Freizeit YouTube-Tutorials über das Häkeln machen. Um es deutlich zumachen: Vampire glitzern nicht, sie häkeln nicht oder lösen auch keine verdammten Sudokus! Das ist sowas von falsch, wie Currywurst mit Reis, ADAC Statistiken oder Abgaswerte von VW.

Aber zurück zu Thema. Um den ganzen die Krone aufzusetzen....man kann mich mittlerweile sogar in Cafés sitzen sehen, völlig entspannt mit oder ohne Begleitung. Ich war die letzten 15 Jahre wahrscheinlich drei oder vier mal im Kino. 2016 waren es bisher neunmal die ich ein Kino besucht habe und es ist gerade mal Juni. Dazu kommt, die nächsten Termine stehen auch schon fest.

Apropos Kino. Bei einem meiner Kinobesuche hatte ich das Vergnügen mit zwei ebenso reizenden wie wundervollen Damen (zwinker zwinker, man weiß ja nie wer es liest) das Dschungelbuch in 3D zu bewundern. 3D ist insofern ja schon witzig, weil jeder Kinobesucher mit dieser §D-Brille aussieht wie Puck die Stubenfliege. Natürlich habe ich nicht nur den Film bewundert, hallo es war das Dschungelbuch, man weiß wie der Film endet. Ich meine, keiner der Titanic im Kino gesehen hat, hat sich gewundert, dass das Schiff untergeht, oder hat bei der Passion Christi überrascht durchs Kino gerufen: „OH MEIN GOTT, SIE HABEN IHN GEGREUZIGT!“ Ja, die Bibel spoilert das schon heftig.

Zurück zu den Damen. Das eigentliche Highlight diese Abends war allerdings weder der Film noch die Damen an sich. Beim verlassen des Kinosaals kam mir von einer der Schönheiten folgender Satz entgegen: „Ich muss nun mal die Toiletten aufsuchen, um meinen BH vom Popcorn zu befreien.“ Echt jetzt??? Ich bin mir fast sicher, dass die Gute im Sonnenlicht auch glitzert! Ich bin ja selten sprachlos, aber dieser Satz hat mich „zutiefst bewegt.“ Meine Damen, wie bitte esst ihr Popcorn, dass dieses im BH landet? Wie das verdammte Krümelmonster seine Kekse? Dieser Satz wird mich den Rest meines Lebens begleiten.