Montag, 31. August 2015

Kleine Schwester - Trauma eines 6-Jährigen

Viele Eltern in Deutschland sind wieder am jubeln, die Schulferien sind vorbei. Ich juble mit, nicht dass ich besonders betroffen davon wäre, nein, aus Solidarität. Aufgeräumt sind die Mini-Terroristen mir am liebsten. Am meisten mag ich die australischen Kinder, die sind weit weg, sehr weit weg.

Woher das kommt weiß ich nicht, aber ich schiebe die Schuld mal meiner kleinen Schwester zu. Meine Schwester ist 6 Jahre jünger als ich und drei Tage vor meinem Geburtstag geschlüpft.
Ich war also sechs Jahre alt, mein Geburtstag stand kurz vor der Tür. Als 6-Jähriger im Jahr 1981 waren deine Wünsche breit gefächert, Traktor (im unterfränkischen Bulldog genannt), Kettcar (kennt heute kein Mensch mehr), Fahrrad usw. Kleine Schwester gehörte nicht dazu.

Die Verkäuferin im ortsansässigen Spielwarenladen, mit dem klangvollen Namen Illini, fragt mich ein paar Tage vor dem Ende meiner Alleinerbschaft, ob ich mich denn schon auf das Baby freuen würde. Aus der mir überlieferten Geschichte von meiner Mutter, lautete meine Antwort wohl folgendermaßen: „Ich will einen Bulldog!“ Jetzt kam meine Schwester drei Tage vor meinem Geburtstag auf die Welt, an meinem Geburtstag kam meine Mutter zusammen mit Schwester aber ohne Bulldog nachhause. Trauma!

Der eigentliche Geburtstermin war ja erst drei Tage später geplant. Da habe ich wohl begriffen, dass Babys schon im Mutterleib nicht nur denken, sondern auch hinterhältige Pläne schmieden können. Die hat von drinnen alles mit angehört. Da lag sie da, planschend in ihrer Fruchtblase und hat sich gedacht: „Na warte Bürschle, dir versau ich nicht nur das Erbe, deinen Bulldog kannst du auch vergessen.“ Hinterlistiges kleines Biest!

Scheinbar hatte ich mich aber schnell mit der Situation angefreundet. Natürlich kann es auch sein, dass dieses kleine hinterhältige Etwas mit seinem knuffigen Babygrinsen, dem kleinen Marcus ne saftige Gehirnwäsche verpasst hat. Meine Lehrerin in der ersten Klasse, Frau Helling, fragte mich kurz nach der Geburt meiner Schwester, ob denn das Baby meiner Mutter nun schon da wäre und was es denn nun sei. Meine Antwort darauf: „Des is mei Schwester und die geht dich gar nix an!“ Ich möchte wiederum betonen, dass dies nicht meine Erinnerungen sind, sondern eine dieser Geschichten, die bei Familientreffen noch immer erzählt werden. Lustig wiederum war sechs Jahre später die Einschulung meiner Schwester, ebenfalls bei Frau Helling, die, als sie meine Schwester sah, freudestrahlend ausrief: „Ach, das ist also das Kind das mich nichts angeht.“ Wie rührend!

Aber wieder zurück ins Jahr 1981 und das ist nun eine meiner eigenen Erinnerungen. Für das Baby war als Bett eine damals übliche Wiege aufgebaut. Die hatte ich schon als Baby, war also auch gut für das zweite Kind. Der kleine Marcus, der kaum über den Rand der Wiege schauen konnte, hat aber schnell gelernt, wie er das Baby trotz fehlender Körpergröße aus der Wiege heben konnte. Das hat auch sehr gut geklappt, solange die Wiege mit dem Kopfteil rechts von mir stand. Jetzt kam aber der Tag, wo das Ding andersherum gestellt wurde. Das führte zu einer mehr oder weniger witzigen Situation, also für mich, für meine Schwester....puhhhhh, nun ja. Also ich pirschte mich wie immer an die Wiege ran, sah das Schwesterchen wach war und versuchte sie wie gewohnt da raus zu holen. Beim herausheben fing die Wiege an wie wild zu schaukeln. Je mehr ich mich anstrengte umso mehr schaukelte das Teil. Für einen 6-jährigen kein Grund aufzugeben. Irgendwann hat die Schaukelbewegung die Wiege so überfordert, dass sie erst gegen den direkt dahinter stehenden Schrank gekippt ist, wo der untere Teil einen Bilderrahmen zerschmetterte. Jetzt stand das blöde Ding mit Baby darin wie der Turm von Pisa an dem Wohnzimmerschrank angelehnt. Nun gut, ein kleiner Mahrtyrer muss eben tun was ein kleiner Mahrtyrer tun muss, er stemmt sich mit aller Kraft gegen die Wiege um sie wieder aufzurichten. Dabei war ich wohl etwas übereifrig, denn nun kippte die ganze Sache mit Baby in die andere Richtung....in die unendliche Weite des Wohnzimmers. So kam es dann auch, dass die Wiege mit mehr oder weniger lautem Knall umfiel, auf den Boden krachte und meine Schwester Cartoon mäßig wie eine Zucchini mit Impulsantrieb quer durchs Wohnzimmer rollte. Faszinierend! Das rollende Bündel hat sich so in meine Erinnerung gebrannt, dass ich noch heute darüber schmunzeln muss. Da stand ich nun, links von mir die Scherben aus dem Bilderrahmen, vor mir die umgefallene Wiege und weiter vorne im Raum die Zucchini-Schwester auf dem Boden liegend. Hier möchte ich nochmals erwähnen, ich wollte ja einen Bulldog haben!

Ich weiß nicht mehr wie meine Eltern damals drauf regiert haben, ist ja nun schon über 30 Jahr her, aber lustig fanden sie es bestimmt nicht. Wie auch, sie hatten den besten Teil mit der rollenden Zucchini ja auch verpasst. Es ist auch weiter nichts passiert, körperliche Schäden waren keine zu erkennen, alles war gut. Das einzige was geblieben ist, war wohl die Erkenntnis, Bulldogs kann man beim Illini umtauschen, Schwestern nicht. Also Finger weg von Babys! Auch wenn sie noch so lustig oder putzig aussehen, wenn sie erst mal ins rollen gekommen sind, ist der Spaß vorbei.

Freitag, 21. August 2015

Poltergeist 2.0 - Die Technik schlägt zurück!

Aus eigener Erfahrung weiß ich nun, dass einem die Technik ganz schön abhängig macht. Ist doch mein treues Notebook im hohen Alter von fast 7 Jahren von mir gegangen. Das Mainboard hat sich verabschiedet. Vielleicht erlag es ja an den Folgen des Passivrauchens. Man weiß es nicht.

Also musste ein neues her. Das dauert natürlich etwas. So ein Notebook ist ja nicht etwas, was man sich so leichtfertig nebenbei mal zulegt wie man das mit anderen Dingen macht – 250g Gelbwurst, 6er-Pack Socken, Frau, thermonuklearer Sprengsatz, was weiß ich.

So ist man nun erst mal eine Zeit lang ohne Internet. Also ohne Internet ist man ja nicht, man kommt bloß nicht rein. So muss sich Mann gefühlt haben, damals in der Zeit als es noch Keuschheitsgürtel gab zudem man keinen Schlüssel hatte. So nah und doch so fern. Gut mit dem Tablett kommt man zwar schon ins Netz, aber wie mein Verhältnis zu Touchscreens ist hab ich ja bereits mehrmals erwähnt, es ist sozusagen eher gedrückt. Seit dieser Erfindung weiß ich was Berührungsängste eigentlich sind.

Die Entdeckungen in meiner techniklosen Zeit waren zahlreich und teilweise auch sehr informativ. So habe ich erfahren, dass in dem Haus in dem ich wohne, im Januar eine Familie ausgezogen und eine andere bereits im selben Monat wieder eingezogen ist, ein komischer Typ Namens Merkel ist Bundeskanzler und die Bayern sprechen gar kein Klingonisch. Nein Scherz, das der Merkel Kanzler ist wusste ich schon vorher.

Dem heiligen Tobias aus der Oberpfalz sei gedankt, auch diese Zeit in der ich das sogenannte „Reallife“ erleben musste ging vorüber. Das neue Notebook ist eingetroffen – endlich. Tobias ist der Technik-Dealer meines Vertrauens. Zugegeben eine leicht zwielichtige Gestalt mit schwarzem Kater und der mit an schwarze Magie erinnernden Fähigkeit, die Gesetze der Physik beim stapeln von Dingen auf Paletten zu umgehen, aber sonst ein illustres Exemplar unserer Spezies.

Zurück zu meiner neuen Errungenschaft. Ein Notebook mit Windows 8.1. Oh ha! Beim ersten hochfahren des Gerätes wurde mir eins sofort bewusst, ich bin alt und die Softwareunterstützung meines Schöpfers für mich ist abgelaufen. Der Wissenschaftler würde das wohl „Homo XP-us“ nennen. Das MS-DOS unter den Menschen. Beim ersten Anblick des Startbildschirms hab ich mich gefühlt wie ein C64 auf der U.S.S. Ernteprise - 1701-E. So nützlich wie ein Abgeordneter im Europaparlament.

Nach diesen anfänglichen Schwierigkeiten kam ich dann doch schnell mit dem Teufelswerk klar und installierte meinen Virenschutz, meinen Browser, Add-Ons usw. Hat auch alles einwandfrei funktioniert. Alles lief. Alles? Nur ein klitzekleines Problemchen blieb. Mein Browser öffnete keine Seiten im Internet die mit https verschlüsselt sind. Also 90% aller Seiten. Am Anfang war es nur die Seite von Google der nicht vertraut wurde, im Laufe meiner Anstrengungen dieses zu ändern wurden es allerdings immer mehr Seiten. Frei nach dem Motto: „Ich zeige euch, wie man mit ein paar Handgriffen alles noch viel schlimmer machen kann:“

Was hab ich nicht alle versucht. Habe Systemzeiten geändert, Sicherheitszertifikate gelöscht, neue installiert, Proxy-Server eingestellt und wieder ausgeschaltet, das Internet auf Seiten durchsucht, für die mich Exorzisten auf die Kundenliste ganz oben schreiben würden und alle Einstellungen verändert, die auch nur im entferntesten damit zu tun haben könnten. Ich habe an dem Teil soviel verstellt, das Notebook hat mir schon selbständig Nutellabrote geschmiert, mit der Stimme vom Google Übersetzer Helene Fischer Lieder gesungen und hat drei Termine bei verschiedenen Psychologen vereinbart. Google hat es aber weiterhin nicht geöffnet. Im Gegenteil, immer mehr Seiten wurden Opfer des Zertifikat Problems.

Ich war schon auf der Homepage der NSA, mit der Hoffnung,die könnten mir sagen was nicht mit meinem System stimmt.. Nichts, der Agent der für mich und meinen Blog zuständig ist, denkt noch immer das die Hälfte von 8 halb 8 ist. Aber habe stattdessen auf der Startseite der NSA einen sehr interessanten Bericht über stillende Mütter beim Geheimdienst gefunden. Gut, bin mit jetzt nicht ganz sicher, ob ich „nursing Mothers“ richtig übersetzt habe, aber der Gedanke stillender Agentinnen im Einsatz hat mich doch inspiriert. Unsere Verteidigungsministerin, unsere Flinten Uschi, wäre bestimmt begeistert von dem Konzept. Soldatinnen an der Front, die im Gefecht ihre Kinder stillen, Wickelräume in Schützengräben und Maxi-Cosis in Leopard II Panzern. Fallschirmjäger sichern das vom Feind verseuchte Gebiet ab, während Pioniere im Hagel der feindlichen Granaten ein Feldlazarett und einen mobilen Kindergarten aufbauen. Kindergärtnerinnen die rufen:“ Nein Torben, du darfst dem Mann nicht an seinem lustigen langen Bart ziehen:“ „Nein Sören Kevin, das ist kein Nachthemd was der Mann mit dem Sprengstoffgürtel da an hat.“ „Das ist auch nicht der Nikolaus Dustin, das ist ein Taliban.

Ich schweife ab. Wo war ich, ach ja. Sicherheitszertifikate. Egal was ich auch versucht habe, nichts hat funktioniert. Keine Seite mit dieser verdammten https Verschlüsselung war mehr zu öffnen. Irgendwann kam ich dann auf die Idee, mir so ein Zertifikat mal anzusehen. Bisher hatte ich es ja immer nur gelöscht und neu installiert. Ich hatte festgestellt, das mein Freund der Virenschutz nämlich das Problem ist. Deaktiviert waren alle Seiten zugänglich. Also schaute ich mir dieses Zertifikat an. Was ich da sah hätte mich fast um den letzten Funken verstand gebracht. Das Datum meines Notebooks war korrekt auf den 21. August 2015 eingestellt. Das Zertifikat allerdings erhielt seine Gültigkeit erst am 22. August 2015. Es folgte schweigen. Weder ich, noch das singende Helene Notebook, noch der Taliban mit Nachthemd konnten es glauben. Datum der Systemzeit auf 22. August geändert, Problem behoben. Hallooooooo? Warum bekommt der von mir installierte Virenschutz ein Zertifikat, das nicht am Tag der Installation beginnt, sondern erst zwei Tage später? Meine Kaffeemaschine schreit doch auch nicht, dass die Filtertüte erst in zwei Tagen gültig ist.

Das schlimmste daran aber ist der Umstand, dass ich hätte gar nichts machen müssen außer zwei Tage zu warten. Da wäre dann der 22. August gewesen und das Problem hätte sich völlig von alleine behoben. Nun wo ich gerade diese Zeilen schreibe, ist es genau 22. Uhr am 21. August 2015. In zwei Stunden ist der 22. und ich kann meine Systemzeit wieder richtig einstellen. Somit habe ich eindeutig bewiesen, dass sich Probleme sehr wohl von alleine lösen können. Nichts machen war damals bei den Hausaufgaben suboptimal, bei der heutigen Technik führt es zum Durchbruch. Das sich meine schon in der Schulzeit erprobte Einstellung, am besten nichts zu tun und abzuwarten, mal so erfolgreich durchsetzt.... Ich war wohl meiner Zeit schon immer weit voraus. 




Samstag, 8. August 2015

Heute mit: der Morgenlatte, AC/DC und dem Club

Ich wurde jetzt ja schon des öfteren mal über die verschiedenen Netzwerke schriftlich, aber auch schon persönlich von Menschen auf das MahrTyrium angesprochen. Es war auch durchweg sehr positiv. Manchmal kommen da dann aber echt faszinierende Bemerkungen. Die schönste Aussage war von einer Frau. Ihr Name ist Diana. Diana kennt mich nun seit Ende 2013. Nach etwas einem Jahr, kam sie dann darauf, dass ich diesen Blog schreibe. Sie machte sich dann wohl auch gleich mal ans lesen. Beim nächsten zusammen treffen, wir sehen uns fast täglich, sie ist nämlich eine Arbeitskollegin, sagte sie dann folgenden Satz zu mir: „Hey du hast ja richtig was im Kopf.“
Was hatte sie eigentlich das ganze Jahr über vorher über den Inhalt meines Kopfes gedacht?

Aber wie gesagt die Resonanz ist echt überwältigend, selbst von Menschen die mich nicht persönlich kennen. Viele sind davon überzeugt das ich das beruflich machen sollte. Das ist so der häufigste Kommentar den ich von Freunden und Fremden bekomme. Der beste Einfall ist der, wenn sie mich dann immer gleich auf eine Bühne stellen wollen. Ich soll also, mehr oder weniger, den ganzen lieben Tag sinnlos daher plappern. Gut, meine Chefs würden sagen: „eigentlich ändert sich da nichts für dich.“

Jetzt sind meine zwei Chefs nicht unbedingt ideale Referenzpunkte. Der erste hat BWL studiert. Für die, die jetzt nicht recht was damit anfangen können, das sind diese Menschen, die ständig von Wachstum in der Wirtschaft sprechen. Vom eeeeeeewigen Wachstum. Dabei weiß doch jede Ehefrau schon, dass das ewige Wachstum ein Märchen ist. Die schaut nur ihren Mann an und sofort ist ihr klar, das werden keine 20 cm mehr. Aber das interessiert den BWLer nicht. Der wacht früh auf, sieht seine Morgenlatte und ruft: „Wachstum, ewiges Wachstum!“ Mit der Stimmlage von Darth Sidious in Star Wars: „Unbegrenzte Maaaaaacht!“ Dann fällt er zusammen und ist ganz klein und verschrumpelt. Mal eine Info für die Damen. Die Morgenlatte ist nicht zum "Gebrauch" geeignet. Sie dient alls reiner Funktionscheck für den Körper. Der Mann wacht morgens auf und umgehend beginnt der Test. Der Körper überprüft dabei die drei wichtigsten Funktionen:

gähnen - Sauerstoffzufuhr - check!
strecken - Bewegungsapparat - check!
Morgenlatte - Gehirn aktiv - check! Also keine "verfrühte Freude" aufkommen lassen Ladys!

Der nächste Chef ist ein Club-Fan. Damit dürften die meisten wissen was ich meine, für den Rest erkläre ich das noch etwas genauer. Der Club-Fan ist ein Fan der lustigen Ballspieler vom 1. FC Nürnberg, kurz „der Club“ genannt, dementsprechend nennt sich der Fan auch „Clubberer.“ Das Leben eines Clubberersssssss ist eine Geschichte des Leidens. Es ist schon mehr eine Religion, ein Glaube. Der Club-Fan glaubt nämlich daran, dass man mit 16 Punkten und 20 erzielten Toren in der Saison, die Liga halten kann. Meistens jedoch nicht, endet der Spieltag doch so oft mit der Kreuzigung der Mannschaft und die Saison mit dem Abstieg. Zugegeben, dass ist mit fast allen fränkischen Fußballmannschaften so die Überregional spielen, aber die Nürnberger sind halt die Größten. Eigentlich könnte man sagen, der Club ist der FC Bayern von Franken, nur halt ohne Pep.

Zurück zum Thema Bühne. Der nächste ist mein Bankberater. Der droht mir schon mich wegen unterlassener Hilfeleistung anzuzeigen - Hilfleistung gegenüber meines Kontos. Sein Verbündeter, der Kontoauszugsdrucker, der druckt schon gar nicht mehr „Soll“ oder „Haben“ oder gar Beträge auf meine Auszüge, der druckt kleine griechische Fähnchen und Bilder von der Costa Concordia darauf.
Mieser kleiner hinterlistiger Schrotthaufen!

Erschwerend ist der Umstand, dass, wenn ich vor Publikum reden soll, dazu neige noch schneller als ich das eh schon tue und natürlich umso undeutlicher zu sprechen. Es wäre also dann ein Vortrag, mit vom Sinn völlig befreitem Inhalt, den keiner versteht. Gut, damit kommen Angela Merkel und Franz Beckenbauer seit Jahren/Jahrzehnten durch. Bei so einem Auftritt wäre ich dann wohl eine Mischung aus Michael Mittermeier , Martin Schneider, Piet Klocke, Rolf Miller und Olaf Schubert. Hoch interessante Mischung, leider sind die Fähigkeiten der genannten Herrn bei mir eher suboptimal verteilt:

Piet Klocke: Satzbau
Rolf Miller: Zusammenhang des Inhalts
Martin Schneider: Obtik
Olaf Schubert: Körpergröße
Michael Mittermeier: Initialen........Schade!

Das wäre nur noch zu toppen mit den Klamotten von Martin Rassau als Waltraud und der Frisur von Ingo Appelt.

Das nächste Problem, wo sollte ich damit auftreten? Findet mal eine Region, wo die Menschen „intelligent“ genug sind, für mich zu bezahlen. Mein Favorit wäre ja der Haslinger Hof. Nirgends hab ich mich bisher unbeliebter gemacht als dort. Da könnte ich auch gleich mit einer amerikanischen Flagge durch Teheran laufen, das Ergebnis wäre das gleiche: Wütende Discofox-Tänzer die mir den Dschihad erklären und mich mir dem Rollator überfahren wollen. Wäre mal was neues. Zudem ist für einen Franken der Weg nach Oberbayern nicht gerade ungefährlich. Die normale Strecke führt durch die Oberpfalz. Das ist nicht lustig, nein auch nicht funny. Man schickt auch keinen Israeli mit dem Auto nach Ägypten, quer durch den Gazastreifen. Und dann sprechen die in Bayern ja auch eine ganz andere Sprache. Die zivilisierte subtile fränkische Sprache und das barbarisch bayrische Höhlenlatein sind grundverschieden. Was glaubt ihr, warum die Politiker so viele Menschen aus dem Ausland nach Bayern schicken und dann verlangen, dass sie einen Deutsch-Test machen? Da steckt doch System dahinter. Keine Arme, keine Kekse!

Als Franke könnte ich mir noch die „Comödie Fürth“ vorstellen. Da mach ich am Anfang zwei drei Club Witze, schon hätte ich die Fürther auf meiner Seite. Vorteil auch, ich könnte mit dem Martin gleich Klamotten tauschen. Da ist nur das Problem, dass der "Maddin" paar Nummern Größer ist als ich. Der sieht dann in meinen Klamotten aus, wie der Typ von AC/DC in seiner Schuluniform (Highway to Fürth) und ich wie ein ausgeleiertes Zebra mit Cellulite. Zudem könnt ich dann, dank der anfänglichen Club Witze nicht mehr in Nürnberg auftreten. Ich bin mir sicher, man kann Menschen auch mit 3-inam-Weggla steinigen. Man darf die Dinger halt bloß nicht auftauen.

Es gäbe natürlich noch die ultimative Bühne in Franken, in Veitshöchheim. Fastnacht in Franken. Jetzt ist es aber so, da sitzt jedes Jahr der Söder. Markus Söder und ich zusammen in den Mainfrankensälen. Sollte der Söder vorher herausfinden wer ich bin, wäre ich wohl der erste Mensch, der von einem Politiker mit einer sprechenden Nilpferdhandpuppe die den Namen Amanda trägt, vor laufender Kamera erschlagen werden würde. Jagdszenen aus Veitshöchheim musikalisch untermalt mit einem Lied von Udo Jürgens, gespielt von der Altneihauser Feierwehrkapell’n, Gesnag: Bernd Händel „Vielen Dank für die Blumen, vielen Dank wie lieb vooooooon diiiiiiiiiiir“


Dienstag, 4. August 2015

Hoppla wie peinlich! Danke, danke, danke

Jetzt ist mir fast entgangen, dass ich mittlerweile schon über 50 Einträge hier verfasst habe. Zudem kommt, wie ihr auf der rechten Seite sehen könnt, dass ich schon fast 50.000 Klicks habe. Grund genug um mal ein kleines Résumé zuziehen.

Als erste bin ich einfach mal nur begeistert, dass ein „Möchtegern“-Schreiber wie ich, 50.000 Klicks zusammen bekommt. Sicher, andere Blogger bekommen dies an einem Tag oder meinetwegen an einem Wochenende spielend hin. Aber für jemanden wie mich ist das doch nicht nur nicht schlecht, sondern eine hervorragende Sache.

Das Zustande kommen der Ansichten meines Blogs ist für mich auch immer sehr interessant. Gleich nach einer Neuveröffentlichung habe ich im Durchschnitt, je nach Zeit in der ich das tue, also unter der Woche oder am Wochenende, Abends, Nachts oder am Tag, immer so ca. 70 Klicks auf das neu Geschriebene. Noch erstaunlicher ist, dass in den ersten fünf bis 10 Minuten, laut Google Statistik, die USA führend in der Betrachtung meines Blogs ist, wenn es um die Erstansichten geht. Stelle also fest, die NSA ließt immer noch mit. Dafür hab ich mich auch schon ausgiebig, mit einem eigenen Blogeintrag über die NSA bei meinen amerikanischen Freunden bedankt. Wer es überlesen hat hier der Link dazu:


Also gelernt hat er scheinbar aber immer noch immer nichts daraus der Agent Tripple 0, sind wir doch mittlerweile bei 4145 Klicks aus den USA. Die sind da aber nun auf Platz drei abgerutscht. An den Amis vorbeigezogen sind die Franzosen mit 4183 Klicks. Die Franzosen lesen meinen Blog? Die hab ich doch bisher nur zweimal erwähnt und wenn ich anmerken darf, nicht unbedingt als leuchtende Beispiele. Ich glaub ich schrieb so etwas wie: „Die waren das letzte mal cool, da hießen sie noch Gallier.“ oder so ähnlich. Hat sich auch nicht wirklich was dran geändert. Die können also doch unsere Sprache, die sind einfach nur unfreundlich zu den deutschen Touristen. Na sowas!
Dann also auch Danke an unsere lieben Nachbarn den Froschschenkelfanatiker. Ha ha, wieder mal spielend ein Vorurteil untergebracht – yes yes yes, ich kann es doch noch.

Da ich jetzt schon mal bei den Danksagungen angekommen bin, mach ich doch gleich weiter.
Da wäre zum Beispiel unser bayerischer Staatsminister der Finanzen, für Landesentwicklung und Propaganda Heimat, Heimat sollte das heißen (puuuh). Ich spreche von Markus Söder. Also meine Google Statistik weißt jetzt explizit nicht extra Söder-Klicks aus. Nein, bei Ihm möchte ich mich bedanken, weil dass von mir veröffentlichte Bild von Ihm schon des öfteren enormen Zuspruch brachte. Hier noch mal das Objekt der Begeisterung:



Mensch Markus, auch bei dir möchte ich mich herzlich und persönlich bedanken, dass du mir/uns soviel Freude bereitest, solange du nicht wieder versuchst irgendwo Politik zu machen. Also zum mitschreiben für dich Markus: Bei Fastnacht in Franken, da sehen wir dich gerne. München oder Berlin, nein, da nicht. Alles klar? Das Problem liegt wahrscheinlich in seinem Vornamen. Wir sind da ja sehr ähnlich der Markus und ich mit einem kleinen aber feinen Unterschied. Er sieht das „k“ in seinem Namen für König stehend, ich sehe es er für Komiker. Mein „c“ steht natürlich für chic und charmant. Is klar, oder? zwinker zwinker

Natürlich dürfen wir unseren Landesvater nicht vergessen. Wir, die ihn in voller Pracht erleben müssen dürfen, wir die Zeugen Seehofers. Ja, auch den Horst hab ich schon erwähnt. Kann mich allerdings nicht mehr wirklich dran erinnern um was es da ging. Der dreht sich ja so oft in seiner Meinung, da komm ich einfach nix mehr mit. Da wird mir ja nur schwindelig.

Nicht vergessen darf ich natürlich unsere Castings-Shows, allen voran Germanys Next Top Model mit unserer Heidi Klum. Sie sorgt ja mittlerweile für eine Bombenstimmung im deutschen Fernsehen. Jetzt hat sie ja keinen Wolfgang Joop mehr an ihrer Seite. Und auch der andere Milchbartträger Thomas Hayo ist weg. Also einen Männerverschleiß hat die Frau, sagenhaft. Ein Glück, dass sie ein „Supermodel“ geworden ist. Als Otto-normal-Bürgerin wäre sie sonst glatt eine Kandidatin für Frauentausch. Bei der ändern sich die Männer öfters als beim Seehofer die Meinung.

Liebe Heidi, du weißt, wir lieben dich alle. Da du ja auch so erfolgreich in Amerika bist, hab ich dem NSA-Agenten der so viele Klicks braucht um meinen Blog und seinen Inhalt zu verstehen vorgeschlagen, dass er sich bei America's got talent bewirbt. Da du da ja in der Jury sitzt und zur Abwechslung mal keine bildungsresistenten Hohlbirnen, die selbst beim gerade auslaufen noch hinfallen, casten musst, habe ich eine Bitte an dich. Sollte da mal ein etwas zwielichtiger Typ mit eher niedrigem IQ auftauchen, gib ihm eine Chance und hau auf den „Golden Buzzer“, er hat dafür seinen Job bei der NSA aufgegeben. Und grüße mir Howie Mandel, bin ein riesiger Fan von ihm.

Wen ich unbedingt nochmal erwähnen muss und dem auch ein ganz besonderer Dank gebührt ist natürlich der Haslinger Hof in Bad Füssing. Mein Erfahrungsbericht der besonderen Art hat mir schon eine Menge böser Kommentare eingebracht, aber auch sehr viele Zustimmungen. Ich gebe zu, es ist etwas blöd für den Haslinger gelaufen, dass, wenn man bei der Google Suche „Haslinger Hof Erfahrungsbericht“ eingibt, mein Beitrag an erster Stelle auftaucht aber man kann es ja auch als Werbung verstehen. Gut, dass man bei Schlagwörtern wie „Resteficken“ und „Rollatorgangbang“ jetzt eventuell auch den Haslinger als Suchergebnis bekommt ist vielleicht ein bisschen suboptimal, aber irgendwas ist ja immer.


Daher möchte ich nochmals ausdrücklich erwähnen, dass ich den Haslinger Hof liebe. Man kann sehr gut essen, das Personal ist professionell und freundlich und es waren bisher immer sehr schöne Abende/Nächte dort. Ich werde auf jeden Fall immer, wenn ich in der Gegend bin (auch ohne Rollator), den Haslinger Hof sehr gerne besuchen. Also Augen auf halten, vielleicht trifft man sich ja mal im Haslinger. So, krieg ich jetzt Geld für die Werbung?

Wo hab ich nur meinen Kopf. Nun hätte ich doch fast unser geliebtes Österreich vergessen. Der Paltz 4 in meiner Google Statistik geht an Österreich. Jetzt ist das bissl blöd für euch, denn wie beim Eurovison Song Contest heißt es auch hier: „Austria 0 points!“ Da waren wir wenigstens in guter Gesellschaft. Was ist denn da überhaupt passiert? Österreich 0 Punkte, Deutschland 0 Punkte. Hat da Europa sich daran erinnert wo Braunau eigentlich liegt? Na herzlichen Glückwunsch an euch und Willkommen daheim – im Reich liebe Österreicher. Ha ha ha

Was mich natürlich sehr witzig fand, sind die Menge an Klicks auf den diesen Beiträgen:


Trug ein Titel das Wort "peinlich" oder ähnlich im Namen, gings aber richtig los. Sehr interessant!

Es gibt natürlich noch so vielen denen ich meinen Dank aussprechen möchte, aber dann wird denn Eintrag wieder keiner lesen, weil er so lang ist. Der größte Dank aber, geht natürlich nicht nur an die Agenten der NSA die den Blog scheinbar aufmerksam lesen, sondern auch an die „normalen“ Leser. Fast 50.000 Klicks hauen mich echt um. Hätte ich nicht im Traum erwartet als ich das hier angefangen habe.

Dazu noch eine große Bitte, Wem der Blog gefällt oder auch nicht, die Kommentarfunktion darf sehr gerne genutzt werden. Auch das Teilen der Beiträge in den Netzwerken, ob nun bei Google+, Facebook und wie sie alle heißen mögen, freut mich ungemein. Die 50.000 bringen mich echt zum grinsen, aber jetzt wo ich „Blut geleckt“ habe, freue ich mich schon darauf, wenn da mal 100.000 stehen oder mehr. Zugegeben, es ist meist ziemlich sinnfrei was ich hier schreibe, aber das ist das Gerede unserer Politiker auch und ihr wählt sie ja trotzdem.

Eigentlich sollte hier jetzt ein Bild sein auf dem zu lesen ist: „Hier könnte Ihre Werbung stehen.“ War mir dann aber doch zu verwegen. Na ja, vielleicht ist ja der Haslinger Hof an dieser Werbefläche interessiert. Würde doch gut aussehen oder?



Sonntag, 2. August 2015

Die Bordsteinschwalbe, die Hilti und ich

Die Spezies Mensch ist ja eigentlich eine lustige Erscheinung. Es gibt aber Exemplare die einem mal so richtig, ich sag mal, auffallen. Die Rede ist von den lieben Nachbarn. Meine Sammlung dieser Zeitgenossen die ich in den ganzen Jahren zusammengetragen habe sind aber meist immer die selben Typen geblieben, egal wo ich gelebt habe, oder wo diese her kamen.

Da wäre als erstes die Klavierspielerin. Ich habe diese Frau noch nie gesehen, aber hören kann ich sie umso mehr. Sie kann ja gut spielen, aber seit es Filme über geschminkte, glitzernde und Klavier spielende Vampire gibt, klimpert sie mit Leidenschaft hauptsächlich ein Lied, genau dieses Lied. Sie tut dies mit einer Leidenschaft, dass sogar paarungswillige Werwölfe unsere Gegend meiden. Mir ist jedenfalls noch keiner begegnet. Somit muss ich erschreckend feststellen, ich lebe in einem Mascara-Vampir Territorium. Wo wohen eigentlich diese nymphomanischen Milfs aus den Pornos, die müssen doch auch irgendwo eine Wohnung haben?Hier auf jeden Fall nicht...schade!


Dann wäre da noch der Gänseblümchen-Schlächter. Dieser Mensch hat keine Frau, er hat eine Dreiecks-Beziehung mit seinem Rasenmäher und seiner mit Benzin betriebenen Heckenschere. Beide Geräte hat er wohl mit Motoren aus der Formel 1 tunen lassen. Beim Anblick des ersten sprießenden Grashalms glaubst du, am Samstag morgen um sieben, dass du auf dem Nürburgring in der Boxengasse stehst. Wenn er dann mal los legt, gibt es für ihn auch kein halten mehr. Löwenzahn, Grashalme, Postboten, Enkelkinder, nichts ist mehr sicher.

Gut ist, dass man nicht jedes Wochenende seinen Rasen mähen oder die Hecke schneiden muss. Schlecht ist, dass diese Art Menschen auch diejenigen sind, die sich eine Holzheizung zulegen. Nicht wegen der Umwelt oder der Kostenersparnis. Nö nö! Diese hat er sich nur deshalb einbauen lassen, dass er sich endlich aus dem Baumarkt die mit einem Airbusgetriebe ausgestattete Kreissäge für Großschreinereien holen kann. Na herzlichen Glückwunsch an mich!

Warum wohnen katholische Priester eigentlich in eigenen Pfarrhäusern? Das wären doch ruhige Nachbarn. Die paarmal im Monat wo er sich von seiner Haushälterin auspeitschen lässt wäre vom Lautstärkeumfang halb so wild. Den Rest macht er ja eh in in der Sakristei.

Ein ähnlicher Typ ist der Bauarbeiter. Dieser unterscheidet sich vom Stil her nicht viel vom Grashalm-Killer., nur sind diesem Exemplar Uhrzeiten völlig unbekannt. Er ist von Beruf auch auf dem Bau tätig und fühlt sich ohne seine Arbeit einfach nur verloren. Da kann es dir schon mal passieren, dass du Nachts um zehn glaubst, dass jetzt tatsächlich der Russe vor der Tür steht. Was sich schnell als völliger Unsinn herausstellt, der Russe kommt nicht nachts um zehn. Nein, es ist der Nachbar, der gerade dabei ist, mit seiner Hilti ein Loch in seine Gartenmauer zu meiseln, für eine neue Türsprechanlage mit Videoüberwachung. Nebenbei läuft auch schon die Mörtelmischmaschine, denn der hört erst auf, wenn die Anlage eingebaut und das Loch wieder gestopft ist. Gut, so oft installiert man jetzt keine neuen Türsprechanlagen, aber es gibt ja immer was zu tun (yippie ya ya yippie yippie yeah). Zudem kommt, dass diese Art Mensch zu den äußerst hilfsbereiten gehört und das alle Nachbarn dann ja auch so etwas haben müssen.

Verehrend ist es dann, wenn du gerade im Bett liegst, schön vor dich hinträumst und du plötzlich denkst, „wow“ was für ein realistischer Traum, sogar die rhythmischen Bewegungen kannst du noch immer spüren. Dabei ist es nur der Nachbar, der seine Einfahrt neu pflastern will und dadurch dein ganzes Haus vibriert, weil er am Samstag früh um 6 Uhr auf die Idee gekommen ist, diese mit einer Rüttelplatte zu bearbeiten. Der Hammel, der gescherte. Wer jetzt noch keine Rüttelplatte in Aktion erlebt hat, der stelle ich einfach vor man hätte einen Leopard 2 Panzer mit einem Gummiball gekreuzt.

Neu ist die Panflöte. Vom Grund her ein sehr schönes Instrument. Und welcher Mann hat schon was gegen Frauen die b...lassen wir das. Leider ist sie nicht mal ein drittel so begabt wie Zamfir. Man könnte auch sagen sie ist völlig talentfrei, also an der Panflöte. Es gibt so schöne Hobbys. Sie könnte doch auch in ihrem Garten Nudisten-Schulungen halten oder Tantra-Massagen praktizieren, aber nein es musste ja ne Panflöte sein. Zugegeben, Tantra könnte eventuell zu starker optischer Belästigung führen, aber wenn die Künast kommt,kann man ja weggucken. Außerdem kann ich ja nicht nur Pech haben.

Da frag ich mich doch, wo wohnen eigentlich die ganze Prostituierten in Deutschland? Auch Bordsteinschwalben brauchen doch ein Nest. Die müssen doch auch irgendwelche Wohnungen bewohnen. Wären doch bestimmt auch ruhige Nachbarn. Also die wo in einem Bordell arbeiten, nicht die mit der Heimarbeit.Wobei, das wäre dann ja auch wieder gut für den katholischen Pfarrer. Der Kreis schließt sich.

Zu erwähnen wäre auch der Marathongriller. Dieser kommt in einer Sonderanfertigung daher, der wurde nämlich gleich mit dem Add-on der Winter-Edition programmiert. Die Erfindung des Terrassenheizers macht es möglich. Für diesen Typ gibt es keinen Sommer oder Winter. Er unterscheidet lediglich in Tagen wo man grillen muss, also April bis September, und Tagen wo man grillen kann, also dem Rest vom Jahr. Ein paar Gasflaschen in die Heizpilze und los gehts. Der verbraucht mehr Grillkohle als ein Kohlekraftwerk. Natürlich immer verbunden mit einem kleinen Fest für die Nachbarn. Was zur Folge hat, dass weder der Blumen-Ripper noch der Bauarbeiter zu hören sind, weil sie ja gerade am Steak futtern und Bier trinken sind und dann doch fast schon ein bisschen Ruhe einkehrt. Der Nachteil ist, dass man unwahrscheinlich Hunger bekommt, weil du nur noch den Duft von Grillfleisch in der Nase hast. Aber irgendwas ist ja immer.

Als letztes Beispiel muss ich mich noch selbst erwähnen. Bin ja auch irgendwie Nachbar. Ich gehöre zu der Sorte: „Meine Nachbarn hören gute Musik – ob sie wollen oder nicht.“

Aber so ist das scheinbar mit uns Menschen. Im Toleranz, Verständnis und Rücksicht fordern sind wir ganz groß, beim zeigen schneiden wir da doch eher bescheiden ab. Wäre es anders, müssten wir uns keine Meldungen von ertrunkenen Menschen im Mittelmeer ansehen. Die für mich größte Schande Europas und Deutschlands seit den Nazis.

Aber was interessieren uns ertrinkende Menschen im Mittelmeer, solange zu den Klängen der Musik, der Betonmischer läuft, der Rasenmäher brummt und wir danach zusammen unser Steak essen können unter dem Terrassenheizer. Ja wo würden wir den hinkommen, wenn hier einfach jeder sicher über das Meer schippern und unser schönes geregeltes spießbürgerliches Leben durcheinander bringen könnte. Am Ende ist es der „Mohr“ der Montag morgens gut gelaunt auf der Arbeit erscheint, mit Hingabe seinen Rasen mäht, uns im Baumarkt freundlich grüßt und auch noch verdammt gut Panflöte spielt. Wir haben solange an unserer dekadenten Gesellschaft gefeilt, unser klares Weltbild geformt, der Rasen mähende Schwarze, der eventuell auch noch ein Moslem ist, passt einfach nicht unter unseren Terrassenheizer. Und schon gar nicht in die Nachbarschaft.

Zum Schluss bleibt nur noch die Bordsteinschwalbe übrig. Über die beschwert sich seltsamer Weise niemand. Oder habt ihr schon mal von irgendeiner rechten Gruppierung gehört, NPD, AFD, CSU und wie sie alle heißen mögen, dass Ausländerinnen deutschen Nutten den Arbeitsplatz weg nehmen? Also ich nicht. Habe allerdings in diesem Bereich auch noch nichts vom Fachkräftemangel gelesen.